Brachen zu Bauland

BaustelleMünchen
Foto: Pfatter | Lizenz cc 2.0
Berlin – Der Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine (DAI) hat sich das 472 Seiten starke Hauptgutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen, das dieser Anfang Mai dieses Jahres veröffentlicht hatte, genauer angeschaut. Ziel der Anstrengungen muss es demzufolge sein, innerstädtisch noch konsequenter zu verdichten und weniger an den Stadträndern zu versiegeln.

Die gebaute Umwelt muss gestalterisch verschiedenen Ansprüchen standhalten. Nur dann verdient sie das Attribut Baukultur. Hier wirken also mehrere Faktoren zusammen. Ein wesentlicher Part jedoch, der Baugrund, wurde bei der Betrachtung bisher weitestgehend ausgespart. Dabei ist der Flächenverbrauch allein in Deutschland gewaltig. Derzeit sind es rund 69 Hektar am Tag. Allerdings lag der Gesamtverbrauch inklusive Infrastrukturfläche 2002 noch bei rund 130 Hektar. Im Jahre 2030, so die Strategie der Bundesregierung, soll die Inanspruchnahme auf 30 Hektar beziehungsweise auf „netto null“ sinken. Das heißt, es darf nur so viel Fläche versiegelt werden, wie andernorts entsiegelt, also zurückgebaut wird.

„Der Flächenverbauch in Deutschland ist seit Jahrzehnten zu hoch“, stellt DAI Präsident Prof. Dipl.-Ing. Christian Baumgart fest. Seitens des DAI habe man in den vergangenen Jahren immer wieder auf dieses schleichende Phänomen hingewiesen. „Es ist wichtig, dass nunmehr der seit 45 Jahren existierende Sachverständigenrat für Umweltfragen hier in aller Deutlichkeit in seinem jüngsten Hauptgutachten darauf erneut eingeht“, sagt Baumgart. „Neben einer intelligenten innerstädtischen Verdichtung, verstärktem Bauen im Bestand und konsequenter Nutzung integrierter Flächenressourcen, muss auf dem Land die weit verbreitete Fruchtfolge Weizen-Rüben-Bauland ein Ende haben“, ist Baumgart überzeugt. Insbesondere die Tatsache, dass viele Kommunen laut Bericht des Umweltbundesamtes über 90% ihrer neuen Flächen in Randbereichen ausgewiesen hätten, die fiskalisch für sie sogar nachweislich negativ gewirkt haben, sollte laut DAI die Politik alarmieren und ein rasches Umdenken zur Folge haben.

Gegründet 1871, gehören dem DAI 32 Architekten- und Ingenieurvereine im gesamten Bundesgebiet an. Damit vertritt der Verband die Interessen von ca. 4.000 Architekten, Ingenieuren und Planern. Der Verband gibt die Fach- und Verbandszeitschrift BAUKULTUR heraus.

312 Wörter, 2.045 Zeichen inkl. Überschrift

Ansprechpartner: Udo Sonnenberg, DAI Geschäftsführer, Tel. 030 – 400 54 100, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Genderhinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in unseren Inhalten bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern überwiegend die männliche Form. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

Informiert bleiben, Partner finden, Baukultur erleben!

Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. Mitgliederzeitschrift Mitglied werden