Sozialer Mittelpunkt

Kasinogebäude in Köln
(in: BAUKULTUR 1_2012, S. 26-27)

Auf dem weitläufigen und von seiner Nachbarschaft abgeriegelten Campus eines Kölner Forschungszentrums stehen die einzelnen Institutsbauten, gehalten nur durch ihre Infrastruktur – völlig losgelöst: Der Gestaltung dieses sozialen Mittelpunkts kommt also große Bedeutung zu. Der welkende Bau aus den 1970er Jahren musste dringend erweitert und saniert werden, um hochwertige und gesunde Ernährungskonzepte umsetzen zu können.

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Die pigmentierten Sichtbetonplatten des Bestandsgebäudes wurden für den Erweiterungsbau nachproduziert (Foto: Christa Lachenmaier)

Der Entwurf des Kölner Büros ASTOC Architects and Planners zeugt vom Respekt gegenüber den Sichtbetonfassaden der 1970er Jahre, wie sie den Altbau prägen, findet aber dennoch eine unmissverständlich zeitgenössische Architektursprache für den Anbau. Die schwere Bestandsfassade konnte energetisch optimiert und dennoch in ihrer ursprünglichen Anmutung erhalten werden. Die pigmentierten Sichtbetonplatten des Bestandsgebäudes wurden für den Erweiterungsbau nachproduziert, die bestehende Fassade wurde nachträglich gedämmt. Die Betonoberflächen zeigen die „Handwerklichkeit“ der Holzlatten-Schalung.

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Die neue Kantine bietet Platz für rund 700 Mitarbeiter (Foto: Christa Lachenmaier)

Der eingeschossige Anbau nimmt den Speisesaal und die neue Großküche auf, sodass im Obergeschoss des Altbaus Platz für einen großen Veranstaltungssaal frei wird. Im neuen Kasino können nicht nur täglich ca. 700 Mahlzeiten serviert werden, es gibt auch eine Dachterrasse und ein Gründach.
Der Umbau des Kasinos ist ein Beispiel für den zeitgemäßen Weiterbau eines Gebäudes aus einer anderen Ära, bei dem sich Respekt vor der Baugeschichte und ein selbstbewusster, zeitgenössischer Entwurf nicht ausschließen.

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