Editorial Ausgabe 5-2012

Gerd Schnitzspahn, Vizepräsident DAI, 1. Vorsitzender AIV Stuttgart
(in: BAUKULTUR 5_2012, S. 3)

Liebe Leserinnen und Leser,

das vorliegende Heft der BAUKULTUR beschäftigt sich in überwiegendem Maße mit dem Baugeschehen und der Entwicklung der Stadt Stuttgart, der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg. Es ist seit 1993 das dritte Heft, das zu Stuttgart aufgelegt wird, und an den Beiträgen in den vorangegangenen Heften kann man ablesen, welche rasanten Fortschritte die Stadt und die Region nehmen. Erwähnt seien dabei nur die neue Landesmesse Stuttgart am Flughafen oder auch die spektakulären Museen der in der Region führenden Fahrzeughersteller Mercedes-Benz und Porsche.

Auf dem Bausektor wird in Stuttgart aller Voraussicht nach aber auch in Zukunft sehr viel geschehen. Frei werdende Konversionsflächen, z. B. auf dem Gelände des Bahnprojekts Stuttgart 21 oder das ehemalige Messeglände auf dem Killesberg, bieten Möglichkeiten, Wohnungsbau und Gewerbe stadtnah in sinnvollem Miteinander zu installieren. Gleichzeitig versucht man Bausünden, die in der Nachkriegszeit durch allzu raschen Wiederaufbau begangen wurden, zu beheben bzw. nicht wieder zu begehen. Baukultur, dieser Begriff, der inzwischen sehr weit gefasst ist und neben der „Schönheit“ von Gebäuden viele ökologische Aspekte berücksichtigen soll, fordert manchmal die „Quadratur des Kreises“ und von Bauherren viel Verständnis. Unter den heutigen kommerziellen Herausforderungen müssen viele verschiedene Elemente zusammengebracht werden, um Ästhetik, Nachhaltigkeit in ökologischem Sinne und Nutzen zu befriedigen. Die Meinungen gehen meist auseinander, und so gibt es kaum ein größeres Objekt, das nicht unter diesen Gesichtspunkten ausgiebig diskutiert wird. Insofern bin ich sicher, dass die Baukultur in Stuttgart gute Fortschritte macht.

Anlass zu diesem „Stuttgartheft“ ist die Ausrichtung des DAI Tages 2012 in Stuttgart (21.–23.9.2012), um den Mitgliedern der anderen Architekten- und Ingenieurvereine in Deutschland die Stadt etwas vor Augen zu führen. Motivation für den AIV Stuttgart, den DAI Tag nach Stuttgart zu holen, war die Tatsache, dass der AIV in diesem Jahr seinen 170-sten Geburtstag feiert. Dazu ist nicht nur ein entsprechender Festakt vorgesehen, sondern es erfolgt im Rahmen des DAI Tages auch die Verleihung des „Großen DAI Preises für Baukultur“ an den in Fachkreisen weltweit bekannten Stuttgarter Bauingenieur Prof. em. Dr.-Ing., Drs. h. c. Jörg Schlaich. Prof. Dr. Schlaich war nicht nur langjähriges Mitglied im AIV Stuttgart, sondern hat diesen als Professor und Direktor des Instituts für Massivbau – später für Entwerfen und Konstruieren – stets tatkräftig unterstützt. Dies galt insbesondere für die vom AIV Stuttgart ausgeschriebenen Ideenwettbewerbe für Teams aus Studenten der Architektur und des Bauingenieurwesens. Da war neben konstruktiven Ratschlägen besonders auch die Motivation der Bauingenieurstudenten, sich aktiv an den Entwurfsarbeiten zu beteiligen, gefragt. Für diese Unterstützung danken wir Prof. Dr. Schlaich seitens des AIV Stuttgart ausdrücklich.

Die Laudatio zur Preisverleihung hält der Hamburger Architekt Prof. Dr.-Ing. h. c. Volkwin Marg, Mitbegründer des ebenso weltweit bekannten Büros gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner. Prof. Dr. Marg hatte den „Großen DAI Preis für Baukultur“ selbst 2006 in Hagen verliehen bekommen.

Von Seiten des DAI und des AIV Stuttgart dürfen wir uns sicherlich auf eine gute Veranstaltung freuen.

Ihr

Dipl.-Ing. Gerd Schnitzspahn
Vizepräsident DAI
1. Vorsitzender AIV Stuttgart

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