Editorial Ausgabe 2-2013

Prof. Christian Baumgart, DAI Präsident
(in: BAUKULTUR 2_2013, S. 3)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
verehrte Leser und Freunde der BAUKULTUR,

wenn Sie diese Ausgabe der BAUKULTUR in Händen halten, ist das Jahr 2013 bereits ein gutes Stück vorangeschritten. Gleich zu Jahresbeginn stand die BAU in München auf der Agenda, gleichsam als Auftakt-Stimmungsbarometer der Branche und als eine Art Leitmesse für die planenden und bauenden Berufe. Nach allgemeiner Wahrnehmung war die Stimmung im Vergleich zu 2011 deutlich positiver, nicht zuletzt die hohe Besucherzahl von knapp einer Viertel Million belegt dies eindrucksvoll. Natürlich hat auch der DAI die Messe zu Kontaktpflege und als Kommunikationsplattform aktiv genutzt. Gemeinsam mit weiteren Kollegen des Präsidiums konnte ich eine Reihe von Gesprächen sowohl mit aktuellen als auch potenziellen künftigen Kooperationspartnern des Verbandes führen. Näheres dazu finden Sie in der Rubrik „Aus dem Präsidium“ auf Seite 12 dieser BAUKULTUR.

Es ist sehr zu hoffen, dass es uns gemeinsam gelingt, die beschriebene positive Grundstimmung durch das gesamte (Wahl)Jahr zu tragen. Dabei liegen große Herausforderungen vor uns, erinnert sei hier nur an den dringend zu forcierenden Wohnungsbau, aber auch an Modernisierungs- und energetische Sanierungsmaßnahmen unterschiedlichster Größenordnung. Dabei wird es für die planenden und bauenden Berufe nicht zuletzt darum gehen, sich endlich und deutlich von den wenigen in Schieflage geratenen strauchelnden Großprojekten abzugrenzen, auch wenn diese lustvoll und schlagzeilenträchtig weiterhin ausgebreitet werden. Durch diese wenigen Renommiervorhaben – so ärgerlich sie auch sein mögen – kann nicht die gesamte Debatte um das Planen und Bauen, um die Baukultur geprägt werden. Geplant und gebaut wird in der breiten Masse und in allererster Linie regional und lokal. Dort werden in der großen Zahl der Projekte und Baumaßnahmen die Prüfsteine gesetzt. Hier beweist sich die Qualität unserer Berufsgruppen, hier sind die Umsetzung der Energiewende und das Erreichen dringend erforderlicher Klimaschutzziele angesiedelt.

Verbandspolitisch wird der DAI auch im Jahr 2013 auf den wesentlichen Feldern der Diskussion einer der maßgeblichen Akteure sein. Neben den bekannten Dauerthemen werden wir uns weiterhin hartnäckig für eine finanziell angemessene Ausstattung der Städtebauförderungsprogramme einsetzen, insbesondere im Bereich der sozialen Stadt, wo bekanntermaßen nicht nur fachlich und qualitativ Maßstäbe gesetzt werden können, sondern auch maßgebliche wirtschaftliche Impulse. Wir werden aber auch und verstärkt darauf achten, wie es um die Förderung unseres Nachwuchses bestellt ist, wie die Personalausstattung im öffentlichen Dienst sich entwickelt, ob unsere Berufsgruppen angemessen gestärkt werden oder es zu weiterem Personalabbau und schwer zu revidierenden Kürzungen kommt. Gemeinsam mit den Kammern und anderen Verbänden unterstützt der DAI ein Thesen- und Forderungspapier als Anregung für die Politik und Vorlage für Wahlprüfsteine bei der bevorstehenden Bundestagswahl. In der Präambel heißt es hier u.a.: „Die deutsche Bauwirtschaft und mit ihr die planenden und bauenden Berufe stehen wegen der aktuell eher flach verlaufenden Konjunktur und der strukturellen Veränderungen aufgrund von Demographie, Klimawandel und technischem Fortschritt vor gewaltigen Aufgaben. Angesichts der großen gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des Planungs- und Bausektors müssen die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Architekten, Ingenieure und Stadtplaner verbessert werden. Dies wäre eine konsequente Umsetzung der Forderungen des auf Basis des Koalitionsvertrages der amtierenden Bundesregierung erarbeiteten Leitbildes Bau. Wir wollen die Qualität der geplanten Umwelt zum Wohle der Bürger, also uns aller verbessern. Dazu brauchen die deutschen Architekten, Ingenieure und Stadtplaner die Unterstützung von Parlament und Regierung“.

Ein wichtiger Baustein für unsere Berufsstände – nicht nur in verbandspolitischer Hinsicht – ist und bleibt die Bundesstiftung Baukultur. Die Zusammenarbeit des DAI mit der Stiftung intensiviert sich kontinuierlich, es geht nunmehr auch darum, die Stiftung noch stärker zu machen für künftige Aufgaben. Angesichts teilweiser harscher Kritik an den Strukturen nach nunmehr 5 Jahren Stiftungsalltag geht es für alle Beteiligten darum, dieses Projekt weiter voranzubringen. Dies gilt gleichermaßen für das Bundesministerium, den Konvent, die Verbände und nicht zuletzt auch den Förderverein der Stiftung, in dem auch der DAI als Mitglied vertreten ist.

Abschließend möchte ich bereits heute auf den diesjährigen DAI Tag verweisen, der vom 27.-29.9.2013 in Koblenz stattfinden wird. Bitte merken Sie sich diesen Termin vor, die Kollegen des dortigen AIV wie auch das Präsidium des DAI freuen sich auf Sie als Gast in der Stadt des Deutschen Ecks.

Herzlichst Ihr
Prof. Dipl.-Ing. Christian Baumgart
DAI Präsident

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