Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe ist UNESCO-Weltkulturerbe

Das Welterbekomitee der UNESCO hat auf seiner 37. Tagung im Juni 2013 in Phnom Penh, Kambodscha, insgesamt 19 Stätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen. Dazu zählt aus Deutschland der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Insgesamt stehen nun weltweit 981 Stätten auf der UNESCO-Welterbeliste. Deutschland ist in der Liste mit 38 Stätten vertreten.

Bergpark Wilhelmshöhe
Der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel ist ein einzigartiges barockes Gesamtkunstwerk, in dem unterschiedliche Strömungen der Gartenarchitektur, der Kunstgeschichte und Technikgeschichte bis heute unverfälscht nachvollziehbar sind. Die über 300 Jahre alte Kulturlandschaft mit ihren weltweit einmaligen Wasserspielen ist ein authentisches Beispiel für die Landschaftsarchitektur des Europäischen Absolutismus.

Kassel Bergpark Wilhelmshoehe
Bergpark Wilhelmshöhe (Foto: Museumslandschaft Hessen Kassel)

Entstanden ist der Bergpark Wilhelmshöhe ab 1696 nach einer Idee des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel, um die Stellung der Kasseler Fürsten im Absolutismus gegenüber anderen Herrscherhäusern in Europa aufzuwerten. Im Auftrag des Landgrafen errichtete 1701 der italienische Baumeister Giovanni Francesco Guerniero weite Teile der Wasserkünste. 1717 wurden sie mit der alles überragenden Herkulesstatue auf dem Oktogon gekrönt.
Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung galt die Kasseler Herkulesstatue als übermenschlich erscheinende Monumentalplastik und als die qualitätsvollste aus Kupfer getriebene Großskulptur der Erde. Geschaffen wurde sie zwischen 1713 und 1717 vom Augsburger Goldschmied Johann Jakob Anthoni. Die auf einem rund 70 Meter hohen Sockel errichtete Statue des antiken Halbgottes Herkules sollte weithin sichtbar die Tugenden eines gerechten und weisen Herrschers und die Allmacht des Landgrafen Karl versinnbildlichen.
Am Fuße des Herkules sorgt ein monumentales Wassertheater für eine bis heute weltweit einmalige Inszenierung. Mehr als 750.000 Liter Wasser fließen über künstliche Felsformationen, Steintreppen, Kaskaden und Aquädukte in rund 80 Meter Tiefe. Am Ende steigt das Wasser in einer 50 Meter hohen Fontäne über dem Schlossteich empor. Die innovative Technik der Wasserführung, die das natürliche Gefälle des Bergparks nutzt, war seinerzeit einzigartig.
Die UNESCO hat den Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe im Juni 2013 in die Welterbeliste aufgenommen. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten des Parks zählen neben den Wasserspielen und der Herkulesstatue das Schloss Wilhelmshöhe mit seinen berühmten Sammlungen und die als künstliche Ruine angelegte Löwenburg. Der 240 Hektar große Landschaftspark ist der größte Bergpark in Europa.

Weitere Informationen: www.unesco.de

Genderhinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in unseren Inhalten bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern überwiegend die männliche Form. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

Informiert bleiben, Partner finden, Baukultur erleben!

Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. Mitgliederzeitschrift Mitglied werden