Deutscher Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2013 entschieden

Anfang September 2013 wurde zum ersten Mal der Deutsche Ingenieurpreis Straße und Verkehr verliehen.

Zum neuen Konzept des BSVI-Preises gehörte nicht nur die Umbenennung in Deutscher Ingenieurpreis Straße und Verkehr. Die Aufteilung auf die drei Kategorien „Baukultur“, „Innovation“ und „Verkehr im Dialog“ soll dazu beitragen, dass keine Fachrichtung ausgeschlossen wird.

Eine BSVI-Vorjury wählte aus über 60 Einreichungen jeweils drei Nominierte pro Kategorie aus, die in einer 2. Bewerbungsphase ihre Projekte detaillierter vorstellen konnten. Diese insgesamt 9 Nominierten wurden bei der Festveranstaltung den Zuschauern präsentiert.

Folgende Preise wurden vergeben:

  • Kategorie „Baukultur“: Gestalthandbuch A40/B1
  • Kategorie „Innovation“: Aus Moorboden wird tragfähiger Baugrund einer Bundesstraße mit Hilfe des Vakuum-Verfahrens
  • Kategorie „Verkehr im Dialog“: Stadt Kempten – Neugestaltung des historischen Hildegardplatzes – und innovative Bürgermitwirkung

Deutscher Ingenieurpreis
Der Preis: Die Skulptur von Uwe Hoyer vereinigt alle Elemente und Formen des Straßenbau- und Verkehrswesen (Foto: Markus Wiedemann)

Die Jury, die sich neben der BSVI-Präsidentin und Jury-Vorsitzenden Christiane Ehrhardt aus Experten aus Verwaltung, Ingenieurbüros, Verbänden und Institutionen zusammensetzte, hatte bereits im Juli getagt. Laut ihrer Begründung wurde das Projekt Gestalthandbuch A40/B1 ausgezeichnet, da es ein regionales, gemeindeübergreifendes und prozessorientiertes Straßenumbau- und Entwicklungskonzept darstellt, das neue ingenieurmäßige, landschaftsplanerische und künstlerisch gestaltende Maßnahmen aufzeigt, die im Ergebnis einen bisher rein funktionalen Straßenraum zu einem identitätsstiftenden Stadtraum umgestalten. Aus einer autobahnähnlichen, anonymen Durchfahrsituation wird somit schrittweise ein strukturierter, in Abschnitte mit kommunaler Identität gegliederter Straßenverlauf. Der Wert des Projektes liegt laut Jury insbesondere in der Schaffung eines integrierten und fachübergreifenden Handlungsrahmens, der mit Hilfe einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Straßenbaulastträger Land (mit Unterstützung des Bundes) sowie den Anrainergemeinden eine Selbstverpflichtung formuliert.

Das Projekt „Aus Moorboden wird tragfähiger Baugrund einer Bundesstraße mit Hilfe des Vakuum-Verfahrens“ setzte sich in der Kategorie „Innovation“ gegen die anderen Nominierten durch, da die Jury darin eine mögliche zukünftige Bauweise sieht, die nachhaltig und wirtschaftlich ist. Sie kann sich durch die Senkung der Bauzeit und der Kostenverringerung gegenüber konventionellen Bauweisen als eine geeignete, günstigere Alternative erweisen. Die Jury zeigte sich über die gelungene Mischung aus Kreativität und ingenieurmäßigem Denken der Projektbeteiligten begeistert.

In der Kategorie „Verkehr im Dialog“ überzeugte das Projekt des Tiefbauamtes der Stadt Kempten die Jury am meisten, da es einen einzigartigen, integrierten Beteiligungs- und Dialogprozess darstellt. Die Jury würdigte die Langfristigkeit sowie den integrativen Ansatz der Beteiligung, der eine offene Planungswerkstatt, Dialog, Ergebnispräsentation, Ratsbegehren, Bürgerbüro, Baustellenmanagement und Gruppendiskussion vorsah. Den Prozess stellte das Amt für Tiefbau zudem parallel zu ihren Planungs- und Entwurfsarbeiten auf.

Weitere Informationen: www.bsvi.de

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