Hansa: Von der Idee zur Armatur

"Im Gegensatz zu Künstlern brauchen wir Designer eine Aufgabenstellung", sagt Michael Lammel, Geschäftsführer der Aachener Designschmiede NOA.

Von Armaturenhersteller HANSA hat er genau die bekommen. Das Ergebnis: Zeitgemäße Armaturen für Küche und Bad, in denen Technologie und Ästhetik harmonisch miteinander verschmelzen.

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HANSASIGNATUR Hybrid vereint anspruchsvolle technische Eigenschaften und extravagantes Design (Foto: Hansa Armaturen GmbH)

Ein Gespräch über Designentwicklung, Innovationen und Kreativitätstechniken.


Herr Lammel, stellen Sie sich eine leeren, unangetasteten Raum vor. Woran denken Sie dabei?

Ich denke daran, wie ich in diesem mit den einfachsten Mitteln Spannung und Emotion generieren könnte. Also wie Ästhetik entsteht. Die viel wichtigere Frage ist jedoch: Was soll der Raum leisten? Designer sind keine Künstler, wir brauchen die Aufgabe – in diesem Fall, die des Raums.

Okay – sagen wir konkreter, es geht darum eine Spültischarmatur zu entwickeln, die den Anforderungen einer modernen Wohnküche gerecht wird. Woraus schöpfen Sie dabei ihre Inspiration?

Aus allem, was um uns herum passiert: Das Leben in den Metropolen, die neuesten Trends der Technologie, Messen weltweit. Ich betrachte aber auch verschiedene gesellschaftliche Strömungen. Wohin entwickeln sich die Menschen? Wie gestalten Sie ihren Alltag? Diese Fragen sind bei der Entwicklung einer funktionalen und gleichsam ästhetischen Spültischarmatur natürlich enorm wichtig. Das Produkt soll schließlich dem Puls der Zeit entsprechen, sich also harmonisch und nützlich in die Küche einfügen.

Wie lange dauert etwa die Entwicklung von der Idee zur fertigen Armatur?

Eine Armatur ist in der Regel nur ein kleiner Teil im Kontext einer größeren Produktstrategie. Diese ist wiederum in eine Markenstrategie eingebettet – somit steht die Entwicklung einer einzelnen Armatur an letzter Stelle. Vom Erstkonzept bis zum Launch vergehen für dieses dann sehr schnell anderthalb Jahre.

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Serientypisches Merkmal der HANSASIGNATUR Hybrid ist ihre duale Struktur mit separiertem Hebel und Auslauf (Foto: Hansa Armaturen GmbH)

Haben Sie ein konkretes Beispiel für eine zeitgemäße Armatur, die aus eben diesem Prozess entstanden ist?

Ein Paradebeispiel ist die HANSASIGNATUR Hybrid. In dieser finden sich sowohl anspruchsvolle technische Eigenschaften als auch ein extravagantes Design. Dadurch, dass Hebel und Auslauf voneinander getrennt sind, scheint sich die Armatur zu verzweigen. Zwei Äste führen zu zwei Steuerungsarten – einerseits der klassisch manuellen Bedienung und andererseits der berührungslosen Funktion. Durch diese Struktur visualisieren wir auf intuitive Art den innovativen Charakter der Armatur. Gleichzeitig ist das Produkt skulptural, es orientiert sich also an moderner Architektur. Auch das hebt den Innovationscharakter hervor.

Optik und Technik, das Visuelle und der Nutzen stehen also in engem Zusammenhang?

Genau, Ästhetik funktioniert nur im Kontext mit Funktionalität.

Stichwort Innovation: Setzt Sie der Wunsch der Gesellschaft danach unter Druck?

Letztendlich ist Innovation das, worauf es in meinem Beruf ankommt. Durch permanent neue Impulse unserer Gesellschaft, die von Technik und wechselnden Trends geprägt ist, ist auch immerzu Raum für Veränderung, demnach neue Ansätze.

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Bei HANSASIGNATUR Hybrid entscheidet der Nutzer, ob er die Armatur über den Hebel bedienen möchte oder durch die berührungslose Funktion mit Infrarot-Sensor (Foto: Hansa Armaturen GmbH)

Und wenn es einfach mal nicht klappt mit der kreativen Idee? Haben Sie ein Geheimrezept bei der Arbeit?

Mir als Designer ist es wichtig, eine gewisse Struktur in meiner Arbeit zu haben. Diese hilft dann auch der Kreativität auf die Sprünge. Damit also zum Beispiel eine neue Armatur Gestalt annehmen kann, definiere ich zunächst einen Kontext. Alle Themen und Dinge, die mit dem zu kreierenden Objekt in Berührung oder assoziativ in Verbindung stehen, werden beschrieben. Meistens gibt es auch „Leitplanken“, also konkrete Richtlinien oder Vorgaben. Anhand dieser aufgeräumten Grundstruktur entsteht dann – oft zu einem unvorhersehbaren Zeitpunkt – die Lösung. Divergenz trifft Konvergenz!

Derzeit in aller Munde sind Design-Thinking Methoden. Was halten Sie davon?

Solche Techniken zu nutzen, macht Spaß und lockert die Arbeit auf. Wir als Designerteam haben sogar eigene Prozesse entwickelt, die speziell an unsere Anforderungen angepasst sind. Da die Aufgabe, die wir bearbeiten, jedoch hoch differenziert und komplex ist, sind diese nicht ausschließlich mit solchen Sessions lösbar. Langfristig geht es für viele unserer Kunden eher um generelle Fragestellungen: Wie verändert die Digitalisierung mein Produkt und das Umfeld? Was bedeutet das Thema Individualisierung für uns? Welche Lifestylethemen haben Einfluss auf unsere Produkte? Solche Problematiken können nicht mit Post-Its gelöst werden – hierfür haben wir spezielle Modelle und Methoden.

Weitere Informationen: www.hansa.de und  www.noa.de

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