Erste ÖPP bei Neubau Bundesministerium

Berlin – Als erste Bundeseinrichtung lässt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sein neues Dienstgebäude in einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP/) bauen und betreiben. Dazu findet heute im Bundestags-ausschuss eine öffentliche Anhörung statt. Der Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. (DAI) sieht Chancen, hat aber auch die Risiken im Blick.

Den Zuschlag für den Gebäudekomplex am Kapelle-Ufer unweit des Reichstages erhielt ein Konsortium unter der Führung der Unternehmen BAM Deutschland AG und Amber AG. Der Bau soll höchsten Anforderungen an Energieeffizienz und Raum gerecht werden, damit bei einer Zusammenlegung des Bonner und Berliner Ministeriumsstandortes alle Mitarbeiter Platz finden. Im festgelegten Mietzeitraum von 30 Jahren soll die öffentliche Hand durch eine ÖPP rund 28 Millionen Euro einsparen, da die privaten Partner für den Betrieb und die Instandhaltung des Gebäudes Sorge tragen.

Trotz der zweifellos guten Aussichten hinsichtlich der Finanzierung und der Risiken, warnt der DAI vor einem zu sorglosen Umgang bei der Vergabe von so prestigeträchtigen öffentlichen Bauvorhaben. „Durch eine komplette Auslagerung von Planung, Bau und Betrieb geht in der öffentlichen Verwaltung viel Know-how verloren, das bei späterem Bedarf nur schwer wieder aufzubauen ist“, sagt DAI Präsident Dipl.-Ing. Christian Baumgart. Auch bei der Finanzierung ist Vorsicht geboten: Die kurzfristig offenbar günstige Lösung für die öffentliche Hand kann langfristig sehr viel teurer werden. Als Beispiel sei hier der Landtagsneubau in Potsdam genannt, ebenfalls ein ÖPP-Projekt.

„Wichtig“, so Baumgart, „ist uns darüber hinaus der Architektenwettbewerb. Den sollte es geben – ÖPP hin oder her. Wettbewerbe bringen grundsätzlich eine höhere Qualität der Architektur und damit der Baukultur. Gerade in einer derart exponierten Lage im Berliner Regierungsviertel ist diese aus unserer Sicht unerlässlich.“

Gegründet 1871, gehören dem DAI aktuell 32 Architekten- und Ingenieurvereine im gesamten Bundesgebiet an. Damit vertritt der Verband die Interessen von ca. 4.000 Architekten, Ingenieuren und Planern. Der Verband gibt die Fach- und Verbandszeitschrift BAUKULTUR heraus, die sechs Mal pro Jahr erscheint. Der DAI hat neun Förderpartner, neun Kooperationspartner und sechs Netzwerkpartner.

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Ansprechpartner:  Udo Sonnenberg, DAI Geschäftsführer, Tel. 030 – 400 54 100, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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