Neue Textorschule in Frankfurt

Energetische Sanierung
(in: BAUKULTUR 6_2016, S. 14-15)

Grundschule mit Inklusion
Bei der Neuen Textorschule handelt es sich um eine Grundschule mit Inklusion. Zum Raumprogramm gehören u. a. ein Musikraum, eine Cafeteria sowie eine Verteilerküche zur Verpflegung von ca. 300 Schülern im Schichtbetrieb. Die Baumaßnahme umfasste die Komplettsanierung und den Umbau mit Umgestaltung der Grundrissorganisation sowie die komplette Erneuerung der haustechnischen Anlagen.

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Neue Textorschule in Frankfurt (Foto: Thomas Ott)

Ertüchtigung des Bestands
In den 1970er Jahren wurde das Gebäude hofseitig durch einen 3-geschossigen Anbau mit Flachdach ergänzt, der sich zwischen den beiden Eckrisaliten einfügt. Er besteht aus einer Stahlbetonkonstruktion. Bei den Geschossdecken des Altbaus handelt es sich im Untergeschoss um Gewölbedecken, in den Obergeschossen weitgehend um Holzbalkendecken, im Bereich der Aula um eine Hohlkörperdecke, wobei alle Decken aufgrund mangelnder Aufnahmefähigkeit der Bestandskonstruktion mit Zusatzlasten erhalten blieben und aufwändig ertüchtigt wurden. Die Decken wurden brandschutztechnisch aufgerüstet, und es wurden zusätzlich Rauchabschnitte hergestellt. Auf Grundlage eines raumakustischen Gutachtens erhielten alle Räume einschließlich der Flure abgehängte Decken. Das Gebäude wird bis auf Einzelbereiche (Verpflegung) natürlich belüftet, die Fenster haben entsprechende Öffnungsflügel, die an der Ost- und Westfassade mit außenliegendem Sonnenschutz und Lichtlenklamellen ausgestattet sind.

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Die Cafeteria lebt aus der Spannung früherer Steinmetzkunst zu zeitgemäßer Innengestaltung (Foto: Thomas Ott)

Restaurierung der Fassade
Die klassizistische Sandsteinfassade wurde originalgetreu restauriert, ebenso die vorhandenen denkmalgeschützten Stahlinnentreppen mit ihren historischen Geländern und dem Holzbelag. Da aus denkmalpflegerischen Gründen die energetische Sanierung der Fassade von außen ausschlossen war, wurde eine nichtbrennbare, diffusionsoffene Mineraldämmung als Innendämmung eingesetzt. Der hofseitige Gebäudetrakt aus den 1970er Jahren erhielt als Bekleidung ein Wärmedämmverbundsystem. Die Sandstein- bzw. Klinkerfassade wurde gereinigt und hydrophobiert, Schäden an Sandsteingesimsen wurden ausgebessert bzw. ersetzt. Alle Außentüren und Fenster entstanden neu mit originalgetreuer Profilierung und Sprossenteilung.

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