8. Schlaun-Wettbewerb entschieden
(in: BAUKULTUR 4_2019, S. 10)
Das Schlaun-Forum lobt jährlich den Schlaun-Wettbewerb als Ideenwettbewerb in Nordrhein-Westfalen aus. Ziel ist die Förderung junger Planer in den Fachgebieten Städtebau, Landschaftsplanung, Architektur und Bauingenieurwesen.
Wettbewerbsaufgabe
Der Schlaun-Ideenwettbewerb 2018|2019 befasste sich mit einer Fläche von 54 ha in der Baker-Kaserne, die überwiegend in den 1930er Jahren für die deutsche Wehrmacht in Paderborn als Panzerkaserne errichtet worden ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Britische Armee die Kaserne übernommen. Sie soll planmäßig 2019 freigezogen werden.
Preisgerichtssitzung
Im April 2019 fand unter Vorsitz von Prof. Martin Korda aus Münster die Preisgerichtssitzung statt. 11 Preisrichter bewerteten 103 Arbeiten in den Fachrichtungen Städtebau und Architektur von 36 verschiedenen Hochschulen. Insgesamt standen Preisgelder in Höhe von 24.000 Euro zur Verfügung. Prof. Korda stellte fest: „Das Preisgericht war erfreut über die hohe Zahl von Einsendungen und die hohe Qualität der Ideen, welche die Bearbeiter aus den Hochschulen angeboten haben. Erfreulich war die Unbefangenheit, mit der die jungen Leute sich mit der Augabe beschäftigt haben“.
Teilaufgabe Städtebau
In der Teilaufgabe Städtebau sollten Ideen für eine funktionsfähige Nutzungsmischung aus Wohnen, Dienstleistung, Forschen, Arbeiten, Kultur, Kindergarten und Freizeit entwickelt werden. Der 1. Preis ging an Nico Volkhausen von der TH Köln. Das Preisgericht stellte fest: „Der Verfasser entwirft ein bemerkenswertes architektonisches Modul, das überraschend vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Auf vorgegebener Baufläche eines städtebaulichen Entwicklungsrasters bilden zwei sog. Kolonnaden-Höfe, die der horizontalen Erschließung dienen, und drei Treppenhäuser ein wohlproportioniertes Raumgerüst, in das unterschiedliche 2- bis 4-geschossige Bausteine eingefügt werden können.“
Teilaufgabe Architektur
In der Teilaufgabe Architektur sollten in Erinnerung an die Geschichte des Ortes ein soziales Zentrum für Kultur und Läden des täglichen Bedarfs, Aktivitäten für Kinder, Räume für Jugendliche, junge Familien und Senioren geschaffen werden. Den 1. Preis erhielten Lukas Richter und Mira Sophie Vitt von der Uni Siegen. Das Preisgericht stellte fest: „Die planerische und städtebauliche Ausarbeitung des Beitrages beeindruckt durch eine besonders gründliche Auseinandersetzung mit dem Ort und durch die tiefe planerische Durcharbeitung der komplexen und vielschichtigen Aufgabenstellung.“ Dies würdigte das Preisgericht in gleicher Weise wie die städtebaulichen Leitgedanken und die strategischen Vorschläge für eine schrittweise Realisierung.
Resumee
„Die präsentierten Arbeiten bieten einen spannenden Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten für die Zukunftschancen des Baker Areals“, freute sich Bürgermeister Michael Dreier über die studentischen Arbeiten und bedankte sich im Namen der Stadt Paderborn beim Schlaun-Forum für die Ausrichtung dieses zukunftweisenden und äußerst informativen Wettbewerbs. „Es war faszinierend zu sehen, wie detailliert sich die Studierenden mit der Wettbewerbsaufgabe auseinandergesetzt haben. Die eingereichten Arbeiten sind ein enormer Gewinn für den anstehenden Entwicklungsprozess des Areals Baker“, fasste die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke das Ergebnis zusammen. „Aufgrund der ausgesprochen anspruchsvollen Aufgabe waren die Teilnehmer stark gefordert. Erfreulich ist die ausgewogene regionale Verteilung der Preisträger von Hamburg im Norden bis Rapperswil in der Schweiz“, so der Sprecher des Schlaun-Forums Dr. Wolfgang Echelmeyer.
In diesem Jahr waren die Stadt Paderborn, die NRW.BANK und die BimA (Bundesanstalt für Imobilienaufgaben) Hauptförderer. Darüber hinaus unterstützten die LVM-Versicherung, die WSG Wohnungs- und Siedlungs-GmbH, der Münsterländer AIV und der DAI diesen Wettbewerb.