Haariges Haus

Intelligente Gebäudehülle
(in: BAUKULTUR 4_2014, S. 23)

Mutige Vision
Neidvoll betrachtet der kahlköpfige Professor das haarige Haus. Näher betrachtet handelt es sich um unzählige spitze Fahnen, die an der Fassade beweglich befestigt sind. Die Mähne weht im Wind der Hansestadt Hamburg und erzeugt dabei Energie.
Das Projekt ist die Masterarbeit der Erfurter Architekturstudentin Sabine Dreisilker. Herausgegeben wurde es von den Professoren Jutta Bechtholt, Ulf Hestermann und Philipp Krebs. Zu beplanen war ein Wassergrundstück auf der Hamburger Schlossinsel im Rahmen der dortigen Internationalen Bauausstellung. Bestandteile des Raumprogramms waren neben Ausstellungsflächen und Veranstaltungsräumen ein Verwaltungstrakt, eine Forschungsabteilung, Werkstätten und ein Café. Im Rahmen des bundesweiten Egon-Eiermann-Wettbewerbs wurde das Projekt mit einer Anerkennung prämiert. Gesucht waren mutige Visionen für die energieeffiziente Gebäudehülle der Zukunft als integrierter Bestandteil eines innovativen Entwurfskonzepts.

HaarigesHaus
Mini-Windgeneratoren bilden die Fassadenhülle (Foto: FHE/Prof. Deckert)

Intelligente Gebäudehülle
Die thermische Hülle des Gebäudes besteht aus einer vorgehängten, verglasten Pfosten-Riegel-Konstruktion, die ausreichend Licht in die Tiefe des Raumes bringt. Die äußere Hülle bildet ein Vlies aus stromerzeugenden Mini-Windgeneratoren. Die beiden Eingänge werden markiert von Einschnitten in den kontinuierlichen Vlies der Windgeneratoren. Die Obergeschosse kragen bis zur Wasserkante bündig aus. Zwei geschosshoch verglaste Lichtschächte nach Süden und Norden belichten das Untergeschoss.

Joachim Deckert

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