Energieverbrauch in Deutschlands Wohngebäuden deutlich gesunken

Der Energieverbrauch im deutschen Wohnungsbestand ist im Zeitraum von 2003 bis 2008 über 10% gesunken. Das ergab eine Untersuchung von ista, dem weltweit führenden Unternehmen für die verbrauchsgerechte Erfassung und Abrechnung von Energie, Wasser und Hausnebenkosten, und dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).

Die Auswertung offenbarte starke regionale Unterschiede: Im Westen Deutschlands sanken die Energieverbräuche wesentlich stärker als im Osten, innerhalb Westdeutschlands zeigt sich außerdem ein Nord-Süd-Gefälle. Laut ista-IWH-Energieeffizienzindex sanken die durchschnittlichen Energiekennwerte von Mehrfamilienhäusern in Deutschland in den Jahren von 2003 bis 2008 von 157 auf 141 kWh/m². Deutliche Unterschiede zeigten sich zwischen den neuen und den alten Bundesländern: Im Westen sanken die Energiekennwerte um 11,1% (18 kWh/m²), im Osten um 7,1% (10 kWh).
Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist die Ausgangslage bei der Gebäudesubstanz in 2003: Durch zahlreiche Sanierungsprogramme und Neubauten seit 1990 sind die Gebäude im Osten wesentlich energieeffizienter als im Westen. So erreichten die westdeutschen Kennwerte (144 kWh) erst 2008 das Niveau, das im Osten der Republik bereits 2003 zu verzeichnen war (141 kWh).
Vor dem Hintergrund dieses Nachholbedarfs konnten die westlichen Bundesländer ihren Energieverbrauch gegenüber 2003 überproportional senken: Niedersachsen (15%), Bremen (14,6%), Schleswig-Holstein (14,1%), Bayern (12,5%) und Hamburg (11,8%) sind die
Spitzenreiter.
„Wir sehen zwei Gründe für diese positive Entwicklung in der Bundesrepublik. Erstens zeigt die umfangreiche Förderung der energetischen Gebäudesanierung durch die Bundesregierung Wirkung. Zweitens haben Verbraucher ihr Energiekonsumverhalten aufgrund steigender Energiepreise angepasst.“, erklärt Peter Ruwe, Vertriebsgeschäftsführer (CSO) bei ista Deutschland.
Bundesweit am niedrigsten ist der Energiebedarf in Mecklenburg-Vorpommern mit 115 kWh, gefolgt von Sachsen (120 kWh), Thüringen (121 kWh), Bayern (126 kWh) und Brandenburg (132 kWh). Unter dem bundesdeutschen Mittelwert von 141 kWh liegen auch noch Sachsen-Anhalt (133 kWh) und Baden-Württemberg (135 kWh). Schlusslichter sind Bremen (158 kWh), Nordrhein-Westfalen (155 kWh), Hamburg (152 kWh), Saarland (151 kWh) und Rheinland-Pfalz (147 kWh).
„Der gemeinsame Energieeffizienzindex von ista und dem IWH zeigt, dass es deutliche Verbesserungen bei der Energieeffizienz im Gebäudestandard gegeben hat. In Westdeutschland gibt es aber im Vergleich zum Osten noch immer einen Nachholbedarf“, so Prof. Martin T.W. Rosenfeld, Leiter der Abteilung Stadtökonomik am IWH.
Als Grundlage für den ista-IWH-Energieeffizienzindex dienten die Abrechnungsdaten (Abrechnungsperiode 2008) von mehr als 228.000 Liegenschaften beziehungsweise knapp 2,2 Mio. Wohnungen.

Weitere Informationen: www.ista.com

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