Berlin - Der DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. nimmt die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine parlamentarische Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (Drs. 17/2692 vom 2.8.2010) zum Anlass, bei der städtebaulichen Bedeutung von Bahnhöfen in Deutschland Stellung zu beziehen.
Die Bahn nimmt zweifelsohne einen gewichtigen Platz bei der Bereitstellung von Verkehrsinfrastruktur in Deutschland ein. Die Attraktivität von Stationen und Strecken ist für die Kunden eine entscheidende Voraussetzung, wenn es um die Akzeptanz der Bahn als regionales und überregionales Verkehrsmittel geht. Beim Stichwort unterwegs waren in jüngster Vergangenheit immer wieder Vorfälle bekannt geworden, die dem Renommee der Deutschen Bahn erheblich geschadet haben. Jetzt beginnt die Diskussion um die Bahnhöfe. Für viele mittelgroße Städte im Land sind die Lagen und Gebäude von Stationen der Deutschen Bahn von herausragender städtebaulicher Bedeutung. Sowohl architektonisch, als auch logistisch. Gäste sollen zufrieden ankommen und nicht gleich am Bahnsteig einen negativen Eindruck ihres Zielortes bekommen.
„Das Unternehmen sollte daran interessiert sein, die Qualität der Bahnhöfe für die Attraktivität des Schienenverkehrs im Allgemeinen und für die Kommunen im Besonderen nicht dem Status quo zu überlassen", so DAI Präsident Dipl.-Ing. Christian Baumgart in Reaktion auf die Beantwortung der o.g. kleinen Anfrage durch die Bundesregierung. Darin kommt nämlich u.a. der starke Wille der Bahn zum Ausdruck, weitere Bahnhofsgebäude aus Kostengründen an private Investoren zu verkaufen. „Die Auswirkungen des entstehenden Kostendrucks bei der Priorisierung von Gebäuden und Standorten durch entsprechendes Renditestreben liegen auf der Hand: Bereits wenig attraktive Bahnhöfe werden noch unattraktiver, was wiederum dem Ziel, möglichst viele Menschen und Güter umweltfreundlich per Bahn zu transportieren zuwider läuft. Viele Kommunen haben darüber hinaus in der Folge mit Liegenschaften zu tun, die alles andere als ein Ausweis von moderner Infrastruktur sind – im Gegenteil. Vom baukulturellen Anspruch, dem auch Bahnhöfe im allumfassenden Sinne genügen sollten, ganz zu schweigen," führt Baumgart seine Gedanken stellvertretend für viele Planer fort.
Gegründet 1871, gehören dem DAI heute 33 Architekten- und Ingenieurvereine im gesamten Bundesgebiet an. Damit vertritt der Verband die Interessen von ca. 4.200 Architekten und Ingenieuren.
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