Berlin – Bis zum Jahr 2017 werden bundesweit rund 400.000 Wohnungen fehlen. Das geht aus einer wissenschaftlichen Studie des Pestel-Institutes in Hannover hervor, die den Mietwohnungsbau in Deutschland analysiert hat. Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt kommt im aktuellen Stadtentwicklungsplan Wohnen, der kürzlich vorgestellt wurde, zu dem Schluss, dass bis zum Jahr 2020 11.500 neue Mietwohnungen in Berlin bereitgestellt werden müssen.
Die Entwicklung von Wohnraumkonzepten und Flächennutzungsplänen für die Stadt der Zukunft sind von enormer Brisanz. Öffentliche und private Bauherren müssen sich den Herausforderungen der Wohnraumentwicklung im 21. Jahrhundert stellen. Besonders die rasant ansteigende Zuwanderung in die Städte sowie der demografische Wandel stellen eine Dynamik dar, an die die aktuelle Wohnraumsituation noch nicht angepasst ist. Zum einen fehlen Mietwohnungen (allein in Berlin, sind 85 % der Einwohner Mieter) und zum anderen sind bestehende Wohnungen nicht altersgerecht ausgestattet oder hinreichend saniert.
Der Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine (DAI), als Vertreter der planenden und bauenden Berufe, betrachtet eine interdisziplinäre und integrierte Herangehensweise an neue Wohnungsbau- und Flächennutzungsplänen als unerlässlich. Experten aus der Politik, Privatwirtschaft und Bauherren müssen offen kommunizieren und die Meinung der Bürger berücksichtigen, die unmittelbar von neuen Bauplänen betroffen sind. „Die Fortführung und Weiterentwicklung einer Städtebaupolitik, die eine integrale Betrachtung und Lösung der anstehenden Herausforderungen unterstützt, ist von enormer Wichtigkeit“, betont DAI Präsident Prof. Christian Baumgart am Rande einer Fachdiskussion in Berlin.
In den Herausforderungen der Zukunft, insbesondere dem Wohnungsneubau und innovativen Formen der Gebäudeentwicklung, liegt großes Potential für die moderne Baukultur des 21. Jahrhunderts. Architekten, Ingenieure und Bauplaner können in einem integrierten Dialog mit Entscheidungsträgern und Investoren einen Beitrag zur Wohnraumentwicklung der Zukunft leisten.
Gegründet 1871, gehören dem DAI aktuell 32 Architekten- und Ingenieurvereine im gesamten Bundesgebiet an. Damit vertritt der Verband die Interessen von ca. 4.000 Architekten, Ingenieuren und Planern. Der Verband gibt die Fach- und Verbandszeitschrift BAUKULTUR heraus, die zweimonatlich erscheint. Der DAI hat elf Förderpartner, neun Kooperationspartner und ist eingebettet in ein Netz von Verbänden und Organisationen rund um das Planen und Bauen.
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