DAI fordert Weitblick bei Neugestaltung der Baunutzungsverordnung

Berlin – Innenstädte und Ortskerne sind Schlüsselfaktoren für die Stadtentwicklung und für die Identifikation der Bürger mit ihren Städten und Gemeinden. Schlecht durchdachte Umstrukturierungsprozesse können die Zentren jedoch in baukultureller Hinsicht gefährden. Der Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. (DAI) appelliert an die Politik bei der Novellierung des Baugesetzbuches und damit einhergehend der Baunutzungsverordnung für eine Stärkung der baukulturellen Attraktivität von Städten und Gemeinden einzutreten.

Der Bundestag berät derzeit über einen Gesetzesentwurf der Bundesregierung "zur Stärkung der Innentwicklung in den Städten und Gemeinden und zur weiteren Fortentwicklung des Städtebaurechts" (BT-Drucksache 17/11468). Ein zentraler Punkt ist dabei die Anpassung der Baunutzungsverordnung (BauNVO), die zuletzt 1990 novelliert wurde. Es sollen nach Willen der Bundesregierung flexiblere Regelungen zur weiteren Stärkung der Innenentwicklung von Städten und Gemeinden eingeführt werden.

Grundsätzlich begrüßt der DAI das Reformvorhaben der Regierung. „Gerade angesichts des demographischen Wandels erscheint es dringender denn je, die Innenentwicklung der Städte und Gemeinden zu unterstützen“, so DAI Präsident Prof. Christian Baumgart. Dabei dürfe jedoch der baukulturelle Aspekt nicht vernachlässigt werden: „Innenstädte und Ortskerne dienen als wesentlicher Identifikationspunkt der Bürger mit ihrem Lebens- und/oder Arbeitsumfeld. Eine novellierte BauNVO muss daher immer auch die baukulturelle Erhaltung und Aufwertung dieser Zentren zum Ziel haben. Des Weiteren muss auf Verdichtung anstelle von Zersiedlung gesetzt werden“, so Baumgart weiter.

Somit geht es bei der Neugestaltung der gesetzlichen Grundlagen darum, den notwendigen baukulturellen Weitblick walten zu lassen und Regelungen hinsichtlich einer einseitigen Verdichtung (z.B. Wohnen contra Handel oder Infrastruktur contra Wohnen) in den Städten zu vermeiden. Baukultur heißt immer auch Nutzungs­mischung und -vielfalt. Ohne attraktive und lebenswerte Ortsmittelpunkte gibt es auch weniger gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Gegründet 1871, gehören dem DAI aktuell 32 Architekten- und Ingenieurvereine im gesamten Bundesgebiet an. Damit vertritt der Verband die Interessen von ca. 4.000 Architekten, Ingenieuren und Planern. Der Verband gibt die Fach- und Verbandszeitschrift BAUKULTUR heraus, die zweimonatlich erscheint. Der DAI hat zehn Förderpartner, neun Kooperationspartner und ist eingebettet in ein Netz von Verbänden und Organisationen rund um das Planen und Bauen.

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Ansprechpartner: Udo Sonnenberg, DAI Geschäftsführer, Tel. 030 – 400 54 100, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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