Großer DAI Preis für Baukultur 2014

Preisträger Gerhard Wittfeld
(in: BAUKULTUR 5_2014, S. 11)

In diesem Jahr verleiht der DAI turnusgemäß den Großen DAI Preis für Baukultur. Erhalten wird ihn der Aachener Architekt Gerhard Wittfeld. Die Preisverleihung findet im Rahmen des DAI Tages 2014 in Augsburg statt.

Wittfeld Portraet
Gerhard Wittfeld erhält den Großen DAI Preis für Baukultur 2014

Gerhard Wittfeld
Nach seinem Architekturstudium an der RWTH Aachen, an das sich ein mehrjähriger Lehrauftrag angeschlossen hatte, gründete der Architekt Gerhard Wittfeld im Jahr 1999 gemeinsam mit seinem Partner Klaus Kada das Büro kadawittfeldarchitektur. Heute beschäftigt das Büro über 80 Mitarbeiter und bearbeitet Projekte im In- und Ausland. In Augsburg wurde im Jahr 2010 die Hauptverwaltung der Patrizia Immobilien AG fertig gestellt (vgl. Seite 32).

Team im Mittelpunkt
Das Büro kadawittfeldarchitektur steht für weit mehr als architektonisches Gestalten allein. Die Verknüpfung von Architektur, Innenarchitektur und Design zum einen und städtebaulicher Planung zum anderen spiegelt die Bandbreite des kreativen, interdisziplinären Ansatzes. Im Mittelpunkt steht immer das Team.

Bürophilosophie
Der Austausch in, über und mittels Architektur prägt die Wahrnehmung gebauter Umwelt. Architektur schafft Orte des Miteinanders, ist Thema der öffentlichen Diskussion. Als Gebautes ist sie selbst immer auch Kommunikation im Stadtraum. Weniger deutlich ist, dass angesichts sich wandelnder Lebens- und Arbeitsbedürfnisse sowie wachsender technologischer Komplexität kommunikative Aspekte heute ebenso wichtig für das umsichtige Planen und Bauen selbst sind. Maßgeblich für Erfolg und Akzeptanz eines Projekts ist selten die Architektur allein, sondern ein besonderer Mehrwert und der Ausgleich widerstreitender Interessen. Neben konkreten Planungsaufgaben hat der Architekt immer auch solche als Vermittler. Dies schließt nicht nur den Dialog mit Bauherren und Nutzern, bürointerne Prozesse, die enge Kooperation mit vielfältigen Partnern und den Austausch mit der Öffentlichkeit ein. Sondern es bedeutet im Verständnis von kadawittfeldarchitektur, dass diese Bereiche unmittelbar verbundene Teile einer Gesamthaltung sind.

Dialogische Arbeitsprozesse
Im Zentrum steht hier, dass sich die Autorenschaft nicht an einem Einzelnen festmacht, sondern an einem Team, das über das Büro hinausreicht: an der Verknüpfung ausgewiesener Kompetenzen innerhalb eines dialogischen Arbeitsprozesses. Bürointern verbindet kadawittfeldarchitektur verlässliche Ansprechpartner mit einer Struktur in Planungspools, die durch Projektkoordinatoren betreut werden. Diese Pools bearbeiten mehrere Vorhaben gleichzeitig und können so auf wechselnde Anforderungsspitzen reagieren. Zugleich wird damit ein wichtiger Wissenstransfer sichergestellt: „horizontal" zwischen verschiedenen Projekten sowie „vertikal" etwa zwischen den verschiedenen Planungsphasen, zwischen Konzeption, ingenieurtechnischem Know-how und Grundlagenforschungen. Gemeinsame Veranstaltungen unterstützen diesen Prozess, der über die Vielzahl der Mitarbeiter zusätzliche Impulse bekommt und über das Büro hinaus abstrahlt.

Dynamische Strukturen
Dynamische Strukturen bilden den Rahmen für Projektkooperationen, in die neben Fachingenieuren auch Künstler, Wissenschaftler und andere Architekturbüros eingebunden werden. Teams richten sich nicht nach Bürogrenzen, sondern nach den jeweiligen Anforderungen. Arbeitsweisen reichen bis hin zum temporären Austausch von Mitarbeitern zwischen beteiligten Partnern. Die wirtschaftliche und planerische Verantwortung des Büros bündelt sich so mit der Kompetenz und Leidenschaft anderer Akteure.
Parallel dazu hat kadawittfeldarchitektur eigenständige, doch in die Arbeitsstruktur integrierte Geschäftsbereiche für spezifische Felder gegründet. So fokussiert kwbau auf die Abwicklung von Neu- und Umbaumaßnahmen mit Schwerpunkten auf Ausschreibung, Vergabe, Objektüberwachung und -betreuung sowie auf Qualitäts-, Termin- und Kostenkontrolle. kadawittfeldconsult leistet Büroorganisationsberatung und -planung einschließlich Bedarfsanalysen sowie die Realisierung von Interiorprojekten. Eigene DGNB-Auditoren sichern zudem die Ansprüche an nachhaltiges Bauen.
Prinzipiell finden so zwei Bewegungen zueinander: eine organische Differenzierung der Bürostruktur und eine auf Konsens statt Konkurrenz zielende Kooperationskultur.

Weitere Informationen: www.kadawittfeldarchitektur.de

Genderhinweis
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