Sportzentrum in Überlingen
(in: BAUKULTUR 4_2022, S. 16-17)
Für den Schulcampus in Überlingen haben wulf architekten in enger Zusammenarbeit mit Hitzler Ingenieure ein neues Sportzentrum errichtet. Es beherbergt eine Dreifeldsporthalle, eine Geräteturnhalle und eine Ballsporthalle unter einem Dach. Tagsüber ist die Halle dem Sportunterricht der Schulen vorbehalten, in den übrigen Zeiten steht sie den Überlinger Sportvereinen zur Verfügung.
Der Gebäudekomplex umfasst eine Bruttogrundfläche von insgesamt 5.600 m² und präsentiert sich als eleganter Solitär. Das Volumen löst sich tendenziell auf, integriert sich in die kleinteilige nachbarliche Bebauung und wirkt als Ruhepol auf dem Schulcampus.
Innere Organisation
Die Sporthalle wird von drei Seiten erschlossen. Das gegenläufige Treppenhaus unterstreicht die Idee eines offenen Hauses, das Bezüge zum öffentlichen Raum aufnimmt. Um fünf Sporthallen unterschiedlicher Größe in einem klar umrissenen Baukörper unterzubringen und den Footprint zu minimieren, wurden die Nutzungen gestapelt: Im Sockelgeschoss befinden sich das Foyer, die Dreifeldsporthalle und die Tribüne. Von hier aus ist die Wettkampfhalle gut einsehbar, und es ergeben sich Blickbeziehungen nach außen zu den umliegenden Schulen und Sportplätzen. Im Obergeschoss sind die Ballsporthalle und die Geräteturnhalle mit Nebenräumen angeordnet. Hier sorgt ein durchlaufendes Fensterband für ausreichend Tageslicht.
Dachkonstruktion
Das markant gefaltete Hallendach, das als gezackte Holzkonstruktion aus dem Kubus herauswächst, strukturiert den Baukörper und vermittelt zu den benachbarten, kleinmaßstäblicheren Wohnbauten. Mit dem Bodensee und den Alpen als Kulisse fügt sich der Neubau in die Dachlandschaft der Umgebung ein, ist im Stadtbild präsent und bietet einen hohen Identifikations- und Wiedererkennungswert.
Fassade
Eine filigrane Fassade aus weißem Streckmetall umhüllt nahezu den gesamten Baukörper bis auf das größtenteils verglaste Sockelgeschoss. Ziel der Fassadenplanung war es, die Leichtigkeit der hellen Innenräume nach außen zu transportieren. Je nach Lichteinfall und Blickwinkel erscheint das Streckmetall mit seinen 40 x 44 cm großen Öffnungen vielschichtig, transparent, schimmernd, porös, in der Sonne gleißend. Es vereinheitlicht den Baukörper, gibt der Fassade Tiefe und ist zudem langlebig.
Optimale Wettkampfbedingungen
Ebenso wie an der Fassade dominieren auch im Gebäude-inneren die Materialien weißes Streckmetall, Sichtbeton und Glas, wodurch lichtdurchflutete Räume mit einladender und ruhiger Atmosphäre sowie einer hohen Aufenthaltsqualität entstehen. Auf diese Weise wurde das neue Sportzentrum exakt auf die Bedürfnisse der Sportler zugeschnitten. Für Wettkämpfe und Sportveranstaltungen bietet es optimale Rahmenbedingungen.