(in: BAUKULTUR 3_2012, S. 10-11)
Dipl.-Ing. Architekt
Mitglied im Ruhrländischen AIV zu Essen (RAIV)
Zur Person
Studium
Architektur / Städtebau an der Universität GH Essen
Architektur / Hochbau an der Universität Dortmund
Baukunst an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf
1988
Diplom und Hochschulpreis
seit 1988
Selbstständiger Architekt und Städteplaner in Essen
seit 1990
Mitglied im RAIV zu Essen
seit 1994
Mitglied im BDA
1994 – 1999
Atelier in Barcelona mit Prof. José Mendez
seit 2002
Vorstandsmitglied des RAIV zu Essen
2004 – 2006
Vorstandsvorsitz des RAIV zu Essen
2005
Gründung der Ahlbrecht • Felix • Scheidt Generalplaner GmbH Essen – Dresden – Berlin mit derzeit ca. 25 Mitarbeitern
seit 2006
DAI Verbandsratsmitglied für den RAIV zu Essen
Wettbewerbe und Auszeichnungen
(Auszug)
- Wettbewerb Neubau einer 4-Feld-Sporthalle und Neubau der Ruhrsporthalle in Mülheim a.d. Ruhr, 1. Preis, 2003 mit Scheidt und Kasprusch
- Wettbewerb Haus der Essener Geschichte, 1. Preis, 2005 mit Scheidt und Kasprusch, hierfür Auszeichnung Vorbildliche Bauten in NRW 2010
- Wettbewerb Neubau Depot- und Verwaltungsgebäude Ruhr Museum auf dem Welterbe Zollverein in Essen, 1. Preis, 2008 mit Scheidt und Kasprusch
- Wettbewerb Gestaltung des Umfeldes des Hauptbahnhofes in Essen, 1. Preis, 2008 mit wbp Landschaftsarchitekten
- Realisierungswettbewerb St. Antony Oberhausen – Industriearchäologischer Park des Rheinischen Industriemuseums, Wiege der Ruhrindustrie, 1. Preis, 2008 mit Scheidt und Kasprusch und SchülkeWiesmann Ingenieurbüro, Projekt Kulturhauptstadt 2010, hierfür Heinze ArchitektenAward 2012, 1. Preis
- Architekturpreis der Stadt Essen 2010, AFS
- Wettbewerb Brücke über den projektierten Niederfeldsee in Essen, 1. Preis, 2011 mit SchülkeWiesmann Ingenieurbüro
links: Depot- und Verwaltungsgebäude Ruhr Museum auf dem Welterbe Zollverein in Essen
Mitte: Haus der Essener Geschichte
rechts: Überdachung des ZOB Essen (Alle Fotos: Deimel und Wittmar, Essen)
Museumskonzept und Überdachung St. Antony in Oberhausen
Industriearchäologischer Park des Rheinischen Industriemuseums – Wiege des Ruhrgebiets – Ein Projekt der Kulturhauptstadt 2010
Innovation gestern und heute
Die St. Antony Eisenhütte produzierte im 18. und 19. Jahrhundert gusseiserne Produkte von herausragender Qualität. Dieser innovative Geist im Umgang mit Metall war Grundlage für die Materialwahl der neuen Dachkonstruktion, die als exemplarische Darstellung dessen dient, was mit geringstem Materialeinsatz in unserer Zeit möglich ist. Gleichzeitig erinnert die minimalistische Form des Dachs in Schalenform an temporären Wetterschutz aus Zelttuch, das über archäologischen Fundstätten befestigt wird und das sich – gleichsam durch Windsog – nach oben wölbt. Die Dachschale liegt frei über der Ausgrabungsstätte und überdeckt die wesentlichen Teile der archäologischen Funde.
Der Industriearchäologische Park St. Antony in Oberhausen ist im Rahmen des Verzinkerpreises 2011 mit dem 3. Preis und im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARD 2012, Innovation und Design, mit dem 1. Preis ausgezeichnet worden (Foto: Deimel und Wittmar, Essen)
Industriearchäologie vermitteln
Die Eingänge befinden sich am westlichen und östlichen Ende des Grabungsgeländes. Zwei Sammelplattformen bieten Besuchergruppen Platz und informieren über die Geschichte des Ortes. An die balkonartige Fläche bindet ein 80 cm über der Grabungsstätte verlaufender Museumssteg an. Dieser orientiert sich an der Störung eines hier kanalisierten Bachlaufs und folgt in seiner Formgebung dem orthogonalen System der ehemaligen Bebauung und somit den archäologischen Funden. Der behindertengerechte Steg ist im Bereich der Plattformen mit „Informationsträgern" ausgestattet, die die Monitore, Texte und Beleuchtung aufnehmen.
Schutz und Konzentration
Die klare Geometrie und minimierte Konstruktion des Dachs bewirken eine Konzentration auf das Wesentliche. Die schützende, bewahrende Geste des Dachs vermittelt dem Besucher etwas vom historischen Wert des Ortes. Die Großform des Dachs ist Landmarke und sichtbares Zeichen für den besonderen Ort – die Wiege des Ruhrgebiets.
Tragwerksbeschreibung
Die Überdachung des Grabungsfeldes erfolgte mit einer Rippenschale aus zusammengeschraubten und sich überlagernden Schindeln aus verzinktem Stahl. Die Geometrie der Rippenschale ergab sich aus der Translation einer Kurve konstanter Krümmung entlang einer polygonal angenäherten zweiten Kurve, die in einer Richtung stetig gekrümmt aber abwickelbar sind, in der anderen Richtung ist die Schale polygonal geknickt. Die Fußpunkte liegen auf einem Rechteck von 40,20 m x 17,40 m, der maximale Stich beträgt 8,80 m, die Schalenfläche beträgt etwa 1.000 m². Die 5 mm starke Schalenfläche wird durch zwei Scharen senkrecht stehender Rippen versteift: eine Rippenschar auf der Schalen-oberseite (15-17,5 cm hoch), die andere Rippenschar auf der Schalenunterseite (17 cm hoch). Die Rippen liegen in einem Abstand von 1,30 m oberhalb der Schale und 2,40 m unterhalb der Schale. Der Schalenrand ist dem Beanspruchungsverlauf angepasst und variiert zwischen 22 cm in Schalenmitte und bis zu 42 cm am Schalenfuß. Die Entwässerung der Schale erfolgt im Gefälle der oberen Rippenschar zu den Randblechen hin. Die oberen Rippen sind am Rand der Schale ausgenommen, um den Wasserfluss zu gewährleisten. Die Schale ruht auf 4 Fußpunkten, die von 92 cm messenden, kreisförmigen Platten gebildet werden, die auch die Ableitung des Regenwassers an die Grundleitungen verbirgt.
Ahlbrecht • Felix • Scheidt Generalplaner GmbH
Essen – Dresden – Berlin
Von-Schirp-Straße 1
45239 Essen
www.ahlbrechtbaukunst.de